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Wie alles begann ...

Autorenbild: Isabel JanssonIsabel Jansson

Aktualisiert: 23. Okt. 2023


Ein Kleinkind in Gummistiefeln spielt in einer Pfütze
Ich habe schon als Kind richtig gerne Welle gemacht

Die Kraft der Bilder.


Irgendwas in mir muss schon früh verstanden haben, dass Bilder etwas ungeheuer Machtvolles sind. Wir Menschen sind schließlich Augentiere. Letztendlich bin ich aus zwei Kindergärten rausgeflogen, weil ich nur gemalt habe. Kein Scherz. Draußen war ich aber auch gerne.


Nachdem ich im Alter von fünf Jahren beschlossen habe, dass der Regenwald gerettet werden muss, habe ich (unwissentlich) meine erste Kampagne ins Leben gerufen. Wir haben Masken gebastelt, eine Hörkassette mit einem Hörspiel und Liedern aufgenommen und Spielzeug verkauft, um Geld zu sammeln. Und was soll ich sagen: der Regenwald steht noch heute. Zumindest ein ganz kleines Stückchen.


Bücher waren meine nächste große Entdeckung, ich bin mit Pippi über die Weltmeere gereist und habe mit Atreju in den Sümpfen der Traurigkeit geweint. Manchmal war ich mit dem Ende unzufrieden, da habe ich dann selber zum Füller gegriffen. Am liebsten waren mir in der Schule Aufsätze zu Bildergeschichten. Einmal habe ich dabei meine Lehrerin mit einem Trinklied zum Lachen gebracht. Dabei mag ich gar keinen Alkohol.


Filmgeschichten


Durch eine Menge Zufälle bin ich dann mit 14 an einem Filmset gelandet und das hat mich ziemlich beeindruckt. Jetzt könnte ich lügen und sagen: ab da war klar, das will ich auch! Aber: ich wollte immer eine ganze Menge Sachen. Das Wichtigste war dabei immer – schreiben! Über die Themen, die mir am Herzen liegen ... Nach meinen ersten filmischen Gehversuchen in der Oberstufe habe ich mich dann relativ spontan an der Filmhochschule beworben. (Props gehen raus an meinen Kunstlehrer, Herr Üffing, danke für den Vorschlag.)


Fiktionale Filmregie, Nebenfach Werbung. Ich saß beim Auswahlverfahren auf der großen Treppe, die ein bisschen Harry Potter Vibes hat, nur eben ohne Magie und mit ganz viel Beton, und hatte wirklich keine Ahnung, was mich da erwarten würde. Geklappt hat es trotzdem. Am ersten Tag wurden wir durch das Gebäude geführt, das intern liebevoll "Schneewittchensarg" genannt wird. Ich staunte nicht schlecht, als wir im Gänsemarsch mehrere Kinos, Studios und Aufnahmeräume passierten. Vielleicht war es gut, dass mir gar nicht bewusst war, dass das ein ziemlich großes Ding ist, diese HFF München.


"Ich zerbracht mit den Kopf darüber, wie ich meine Werte und meinen Wunsch, Filme zu machen, unter einen Hut bringen könnte."

Ich hatte hochfliegende Pläne und den Kopf voll mit Geschichten. Und zum Glück ein Studien-Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung im Rücken. Denn das Regiestudium an der HFF München ist definitiv ein Vollzeitstudium. Nebenher schnitt ich freiberuflich Videos und zerbrach mir den Kopf darüber, wie ich meine Werte und meinen Wunsch, Filme zu machen, unter einen Hut bringen könnte. Leider ist die Filmlandschaft weder besonders ressourcenschonend, noch gleichberechtigt, noch inklusiv. Daran hatte ich ziemlich zu knabbern. Die Arbeit in meinen Ehrenämtern hat mir in dieser Zeit oft neue Perspektiven und Auftrieb gegeben.


Dann traf ich in meiner Werbeklasse auf Henning Patzer, der wirklich eine "creative explosion" ist. Es war eine aufregende Zeit, mit nervenaufreibenden Anrufen in der Nacht, vielen Pitches vor allen möglichen Firmen, Wettbewerben und Drehs mit knappem Budget. Besonders viel Spaß hatte ich bei den "Climate Clips", in denen sich alles um den Klimawandel drehte. Ich gewann den internen Wettbewerb und durfte mein Konzept umsetzen. Trotz wenig Geld und viel Zeitdruck fanden die Spots, in denen mörderische Plastiktüten ihr Unwesen treiben, viel Zuspruch und liefen auf verschiedenen Festivals.



Passar Hariky, Janina Fautz lächeln am Set von Heimat Europa
Passar Hariky und Janina Fautz am Set von "Heimat Europa"

Immer noch etwas ratlos schloss ich mein Diplomstudium mit "Heimat Europa", meinem Abschlussfilm über transgenerative Traumata, ab. Wir bekamen die höchstmögliche Förderung der FFF Bayern und produzierten den Film nach strengen Greenfilmmakingstandards. Er lief auf drei Kontinenten auf Festivals und gewann unter anderem den Goldpreis in der Kategorie fiktionaler Kurzfilm beim "Meihodo Film Festival" in Japan, einem der größten Kurzfilmfestivals der Welt (Forbes berichtete).


Frische Luft


Nach dem langen Studium an der HFF München brauchte ich erst mal vor allem eins: frische Luft! Ich hatte jahrelang dieselben Konzepte, Bilder und Theorien geatmet. Es war Zeit für etwas Neues. Ich hatte bereits durch Nebenjobs Erfahrungen im Marketingbereich gesammelt und zusätzlich Kurse im Medienrecht belegt. Damit beworb ich mich bei einem Ökostromunternehmen in der Marketingabteilung. Ich wollte weiter Geschichten erzählen, aber endlich das Gefühl haben, dabei keine Kompromisse mehr mit meinen Werten einzugehen. Dann ging alles ziemlich schnell: ich übernahm bald die Leitung des Marketings und der Kommunikation. Es war eine neue Herausforderung, in die ich schnell hineinwuchs. Leider ging die Firma später insolvent und ich kam, dieses Mal direkt als Head of Marketing, in einem Startup unter, das zur Armutsbekämpfung mit Blockchaintechnologien forschte. Je weiter ich hierarchisch nach oben kletterte, desto weniger Zeit verbrachte ich mit meiner eigentlichen Leidenschaft: dem Storytelling! Jedes Mal, wenn ich wieder mit Bildern und Worten jonglieren durfte, blühte ich auf. Nebenher selbstständig zu sein funktionierte nicht besonders gut für mich - mir fehlten einfach die Kapazitäten.


Jetzt aber richtig!


Nach vielen durchwachten Nächten, beschloss ich den Sprung zu wagen und mich vollständig selbstständig zu machen. Jetzt schreibe ich endlich wieder Werbekonzepte, lasse durch meine Spots fantastische Produkte und die Arbeit großartiger Menschen glänzen und vielleicht, ganz vielleicht, retten wir ja doch noch zusammen den Regenwald.


Wenn du jetzt Lust bekommen hast, mit mir zusammen zu arbeiten oder mehr über meine Services wissen möchtest, schreib' mir doch einfach hier eine Nachricht.





 
 
 

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